Johann Sebastian Bach:
Johannes-Passion BWV 245
Christina Gansch, Sopran
Ulrike Malotta, Alt
Bernhard Berchtold, Tenor (Evangelist & Arien)
Günter Haumer, Bass (Pilatus & Arien)
Stefan Zenkl, Bass (Christus)
Domkantorei St. Pölten
L’Orfeo Barockorchester
Domkapellmeister Valentin Kunert, Leitung
Karfreitag 1724: In der Leipziger Nikolaikirche erklingt zum ersten Mal Johann Sebastian Bachs Johannes-Passion. „Wenn wir diese Musik dreihundert Jahre später, im Jahr 2024, musizieren und hören dürfen, bleibt mir nur ein Eindruck: Diese Musik trägt eine Kraft in sich, die enorm ist, die uns immer und immer wieder so tief anrührt, als erlebten wir sie zum ersten Mal“, so Domkapellmeister Valentin Kunert, Leiter der neu formierten Domkantorei St. Pölten, der das Meisterwerk mit dem L’Orfeo Barockorchester ins Festspielhaus St. Pölten holt. Bach selbst notierte seinerzeit: „Ich habe fleißig seyn müssen. Wer eben so fleißig ist, der wird es eben so weit bringen.“ Zweifellos, ohne Fleiß wäre ein Werk wie dieses nicht entstanden. Aber auch nicht ohne jenes Unerklärbare, das wir gerne als „Genie“ bezeichnen. Bachs Musik führt in eine Sphäre des Transzendenten; unter seinen bekennenden Fans finden sich mit Mahatma Gandhi oder Friedrich Nietzsche Angehörige aller Glaubensrichtungen. Einer der großen Komponist:innen der Moderne, Mauricio Kagel, formulierte dazu treffend: „Es mag sein, dass nicht alle Musiker an Gott glauben; an Bach glauben sie alle.“