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Mannheimer Raketen und Linzer Feuerwerk

Es war der Direktor von CPO, Burkhard Schmilgun, der mit der Idee an Michi Gaigg herantrat, ob sie nicht einmal Mannheimer Komponisten und Musik der Vorklassik aufnehmen möchte. Zögern erst. Vorklassik, das ist doch dieses Stück Niemandsland in der Musikgeschichte, nicht mehr Barock und noch nicht Klassik, die Epoche zwischen den Epochen – kurz weder Fisch noch Fleisch.

Also lieber nicht?

Tja, aber die Vorklassik, und mit ihr die Mannheimer Schule, ist eben auch eine Zeit voller Widersprüche und Umbrüche, von Ausklängen und Anfängen, von Nichtmehr und Nochnicht – kurz eine Zeit, bei der alles am Wegrand liegt, wie Michi Gaigg sagt. Ein Weg, der direkt in die Klassik, nach Wien, zu Haydn und Mozart führt. Mittlerweile haben Michi Gaigg und das L’Orfeo Barockorchester über ein Dutzend CDs aufgenommen mit Werken aus dieser Zeit, und gemeinsam sind sie über die Jahre zu Anwälten und Expertinnen dieser Musik geworden. Niemand kennt sich so gut aus mit den Ecken und Kanten von Holzbauer und Fils, weiß wie man den Staub abklopft von Gluck und Leopold Mozart und wo das Ende der Schnur liegt, um das Feuerwerk zu zünden in Wagenseil und Monn.

Auf nach Mannheim! Eine kleine Hörschule.

Gänsehaut mit L’Orfeo – die schönsten Stellen aus den CDs

Jüngst hab’ ich mir mal wieder Schuberts 5. Sinfonie angehört. Leichtfüßig und mit einem Lächeln beginnt das Allegro. Pianissimo. Und dann, nach vierzig Takten, das erste Forte, fertig ist es mit der Lieblichkeit. Erst fahren die Geigen in die Höhe, zwei Takte später tun es ihnen die Bässe gleich, um dann gemeinsam, stampfend und schnaubend, die Phrase zurück an den Anfang zu führen. Was für eine Action in diesen paar Takten.

Und prompt: Klap! macht es. Mir stellen sich die Haare auf, und ich kriege eine Gänsehaut.

Wie das ist mit Musik und mit Interpretationen, die solche körperlichen Reaktionen auslösen, darüber möchte ich mehr wissen.

Mit Hörbeispielen aus unserer reichhaltigen Telemann-Diskografie:
3 Ouvertürensuiten für Blockflöte (2 Oboen), Streicher und B.c.
3 Ouvertürensuiten für 2 Oboen, (Blockflöte,) Fagott, Streicher und B.c.
Bläserouvertüren Vol. 2

& Jean-Philippe Rameau: Passepied Vif aus Les Surprises de l’Amour, Opera-ballet en 3 entrées, Anacréon: Entrée III Les Nouveaux Caractères, Leitung: Sébastien d’Hérin (glossa)

Gestaltung: Gabriela Kaegi

Die Oboistin und Blockflötistin Carin van Heerden nimmt uns mit in Telemanns Garten

Die erste Runde überspringen wir. Dass Georg Philipp Telemann ein Vielschreiber gewesen sei. Oder dass seine Musik nach copy-paste klinge. Oder dass er halt ein Autodidakt war und es auch blieb. Alles Schnee von gestern. Oder eher schon kalter Käse. Oder einfach nur üble Nachrede von beckmesserischen Musikkritikern des 19. Jahrhunderts. Bach hat ihn geschätzt, mit Händel war er befreundet – und auch Carin van Heerden und ich sind uns einig: Telemann war ein musikalischer Alleskönner, der innovativ und bisweilen richtig witzig war.

Grund genug also für einen Ausflug in den Garten seiner Orchestersuiten, die manchmal auch Ouvertüren oder Ouvertüren-Suiten heißen.

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