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Geschichten auf und hinter der Bühne

Carin van Heerden, Mitgründerin, Blockflötistin und Oboistin, über die liebe Sonne

Anfang August 2019 hatten wir wieder die Gelegenheit in Stift Waldhausen eine CD einzuspielen. Wir haben schon viele sehr positive Erfahrungen in diesem schönen Raum gemacht, mit Konzerten und Aufnahmen, und so glaubten wir uns in der Komfortzone …

Wir hatten herrliches Sommerwetter, draußen war’s heiß, in der Kirche angenehm kühl. Bis unsere Cembalistin zu stöhnen anfing. Denn die Sonne schien durch eines der Kirchenfenster geradeswegs auf die Cembalosaiten, die sich durch die Wärme ununterbrochen verstimmten. Ein Nervenzusammenbruch war vorauszusehen!

Michi hatte die Idee, dass man eventuell mit einem Sonnenschirm Abkühlung verschaffen könnte. Am nächsten Tag in der Früh raste ich zum Gasthaus Reutner um die Ecke, erklärte dem anfänglich verdutzten Wirt, weswegen wir in der Kirche unbedingt seinen Sonnenschirm bräuchten, und als er unsere Not begriffen hatte, war er gar so nett und trug ihn selber in die Kirche.  

Der Schirm mit der schreienden Pago-Werbung in diesem wunderbaren Kirchenbau war ein skurriler Anblick, aber das Ergebnis war perfekt. Das Cembalo blieb im Schatten, die Intonation war stabil und die Cembalistin war glücklich.

Auf die Strudengauer und Strudengauerinnen ist Verlass, wie eh und je!

Julia Huber-Warzecha, Konzertmeisterin, über das Konzert in Heidenheim

2006 war Mozart-Jahr, und wir spielten ein Programm mit Werken von Leopold, von Wolfgang Amadeus und ein Klavierkonzert von Franz Xaver Mozart. Die junge Solistin hieß Chie Hirai, und wir hatten für sie einen großen alten Hammerflügel ausgeliehen bei einem Klavierbauer in Salzburg. Am frühen Morgen in Linz, wo wir am Vorabend noch geprobt haben, luden wir dann das schwere Instrument in den Bus und fuhren los nach Heidenheim. Dort begann unsere Konzertserie. Als wir dort ankamen und unser Gepäck und unsere Instrumente ausluden, stellten wir fest, dass wir die Beine des Flügels vergessen hatten. Die lagen immer noch auf dem Parkplatz in Linz! Während wir alle ziemlich entsetzt waren, ließ sich die Solistin überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Was jetzt? Wir spielten in der Aula der Waldorfschule, und so stapelten wir halt so viele Schulstühle aufeinander bis der Turm die richtige Höhe für die Pianistin hatte, auf den wir dann den Korpus des Flügels legten.

Dann ging die Probe los. Aber dann stellten wir fest, dass die Lyra locker herunterhing, weil die Beine, an denen sie festgemacht werden sollte, ja nicht da waren. Ich saß auf meinem Konzertmeisterinnenplatz unmittelbar daneben, und mir kam die Idee, meinen Fuß unter das Pedal zu halten, so dass es nicht wegrutschen konnte. Zum Glück kam es nur an ein paar Stellen zum Einsatz. Ich zeichnete sie mir in den Noten ein, damit ich ja zur richtigen Zeit mit meinem ausgestreckten Fuß parat sein werde. Bequem war die Stellung nicht wirklich, so eine Mischung zwischen Spagat und Grätsche, aber schließlich ging doch alles gut über die Bühne.

(Nachtrag von Carin van Heerden: Der Hausmeister, den ich anrief, war so nett, die Beine vom Parkplatz wegzuholen und sie so lange bei sich zu bunkern, bis wir sie abgeholt hatten.)

L'Orfeo und seine diversen Sonderbeauftragten

Linda Pilz, Violine, über ihr Amt als erste Junkfood-Beauftragte

Ich war vielleicht als erste in diesem Amt noch etwas unerfahren und habe eher geschaut, dass ich für’s Geld möglichst viel Ware erhalte. Einmal, als ich gerade riesige Mengen Junk eingekauft hatte, traf ich meinen Musikschulchef, konnte aber sicherheitshalber noch grad den Einkaufswagen zwischenparken. Ich wollte ja nicht in den Ruf der Essgestörten kommen!

Später, mit Julia, sah ich, dass man dieses Amt auch etwas qualitativer anlegen konnte, kleinere Mengen kaufen, dafür bessere Qualität. Was bei Schokolade und Schnitten durchaus berechtigt ist.

Meine größte Niederlage muss ich noch kurz berichten. Einmal spielten wir ein Konzert in einer Klosterkirche irgendwo. Im Anschluss an dieses Konzert stand uns eine Nachtfahrt im Bus bevor. Michi bat mich, Pizzen zu bestellen. Ich machte eine Wunschliste und rief in einer Pizzeria an. Es war gar nicht einfach, mit meinem schwer verständlichen Österreichisch die unterschiedlichsten Pizzawünsche durchzugeben, auch, weil rund um mich herum das Orchester sich über diesen Dialog köstlich amüsierte.

Als wir nach dem Konzert im Stiftshof um 22 Uhr 30 auf die Lieferung warteten, gaben wir schon fast die Hoffnung auf, als ein Lieferauto angefahren kam. Leider ohne Pizzen! Der Chef kam lediglich, um zu prüfen, ob es wohl stimme oder ob es sich bei dieser Großbestellung bloß um einen Scherz gehandelt habe. Sein Angebot, uns in 45 Minuten zu beliefern, konnten wir nicht abwarten, und so stiegen wir halt hungrig ein. Michi rettete die Situation mit einem Tankstellenstopp und Freibier. Da waren wir dann alle wieder guter Dinge!

Aber eigentlich hab ich diesen Job sehr gerne gemacht und, falls gewünscht, würde ich ihn auch wieder zurücknehmen.

Julia Faßbender-Fiegl, Viola, über ihr Amt als Junkfood-Beauftragte

Das ist ein Amt, das definitiv Freude macht. Und Freude bringt. Ich bemühte mich stets, eine Balance zu finden zwischen sehr gut (und süß) und doch auch ein bisschen gesund. Meistens habe ich verschiedene Kekse gekauft und Schokolade und Studentenfutter. Dann aber auch Obst, und irgendetwas Salziges zum Knabbern. Zwischendurch, wenn jemand anderer einkaufen ging, gab’s dann die ganz Bösen Sachen, massenhaft Gummibärchen und dergleichen. Aber das musste halt manchmal auch sein. War ja eh nur ein kleines Häppchen für die Pause.

Lucas Schurig-Breuß, Viola, über sein Amt als Junkfood-Beauftragter

Ich gehöre eher zur „Gummibärchen-Keks- und Schoko-Fraktion“, während meine Vorgängerin schon auch die Gesundheit im Auge hatte: Äpfel, Bananen, Nüsse und so. Schlussendlich greifen aber dann immer alle gern bei allem zu! Inzwischen kennen wir einander so gut, dass jeder weiß, was unbedingt mit aufs Buffet muss: Süßes, sehr Süßes, Salziges und Obst. Besonders beliebt sind Spenden aus den eigenen Backstuben oder Gärten unserer regionalen Orchestermitglieder. Tatsächlich ist unser Junkfood-Buffet eines von mehreren Alleinstellungsmerkmalen, das L’Orfeo auszeichnet. Gäste sind meist positiv überrascht und nehmen das Angebot gerne wahr.

Presse-Blüten

All this music would be more effective with better accompaniment. The later items are marred by an obstrusive (and sometimes ill-timed) piano continuo accompaniment. But worse are the exaggerated and explosive accents favoured by conductor Michi Gaigg. I can scarcely bring myself to write about the instrumental items. There seems to me little point in using period instruments and then handling them with a coarseness and violence alien to the 18th century. Listen to the third movement of the K 138 Divertimento for some quite extraordinarily rough playing (not to mention the added pizzicato and ponticello effects), or to the ludicrous molto crescendo in bar 2 of the symphony – not asked for by Mozart, nor in his style, and absurdly repeated on every recurrence. Or try the Andante of K 138 for stilted playing and harsh, unpleasant sound. Better still, don’t.
Stanley Sadie in Gramophone (über die CD „W. A. Mozart: Konzertarien für Tenor“ mit Christoph Prégardien)

In short, think bad Haydn, or better, the source for Mozart‘s „A Musical Joke“. Evidently, the composer might have thought so as well.
classicstoday.com (über die CD „Symphonies von Anton Fils“)

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