Wolfgang Amadeus Mozart:
Zaide (Das Serail) KV 344
Fragment eines deutschen Singspiels in zwei Aufzügen (1779/80)
Libretto von Johann Andreas Schachtner
Ekaterina Krasko, Sopran (Zaide)
Jakob Maximilian Gerbeth, Tenor (Gomatz)
Virgil Hartinger, Tenor (Sultan)
Stefan Zenkl, Bass (Osmin)
Philipp Kranjc, Bass (Allazim)
Barbara Novotny, Sprecherin
L’Orfeo Barockorchester
Michi Gaigg, Musikalische Leitung
Manuela Kloibmüller, Regie
Isabelle Reder, Bühne und Kostüme
eine Produktion der donauFESTWOCHEN im Strudengau 2023
Bei den heurigen donauFESTWOCHEN gibt es mit „Zaide“ Mozarts Blick auf das damals moderne Thema der „Türkenoper“ zu erleben. Musikalisch schlägt der Musikdramatiker darin einen neuen Ton an, versucht er doch hier erstmals, in Richtung deutsche Oper vorzustoßen. Einzigartig sind die Melodramen, die jedem Akt vorangestellt sind – eine Kompositionstechnik, die Mozart 1778 in Mannheim kennenlernen durfte, als er dort Aufführungen von gleichartigen Werken des Komponisten Georg Anton Benda beiwohnte. Diese Form des Sprechens zur Musik taucht später in seinen Werken nicht wieder auf. Das Singspiel enthält 15 Nummern in einem brillanten avantgardistischen Stil, doch der 24-Jährige brach die Arbeit ab. Es fehlen Ouvertüre und Schluss, vor allem aber die gesprochenen Dialoge. Dies ermöglicht einen neuen Umgang mit der Erzählung der großen Menschheitsthemen wie Liebesverlangen und Freiheit, Zorn und Angst.