Georg Philipp Telemann: Ouverture a-moll TWV 55:a1 (aus: Six Ouvertures à 4 ou 6, Hamburg 1736)
Antonio Vivaldi: Concerto F-Dur für Flauto dolce, Streicher und B.c. RV 433 “La Tempesta di Mare”
Jean-Philippe Rameau: « pour les divinités des mers »
Suite aus Hippolyte et Aricie (1733, 42, 57 und 67 / Naïs, 1749)
Carin van Heerden, Blockflöte
L’Orfeo Barockorchester
Michi Gaigg, Leitung
Paris, 1733. Mit der Aufführung einer fünfaktigen tragédie en musique, die die Geschichte von Hippolytus, Sohn des Theseus erzählt, der Aricia, die Tochter eines verfeindeten Königshauses liebt und mit Seestürmen, Meeresungeheuern sowie einem Gang in die Unterwelt aufwartet, änderten sich die Lebensumstände von Jean-Philippe Rameau, aus Dijon stammender Tastenkünstler und Musiktheoretiker, von Grund auf. Auf einmal steht der 50-Jährige im Zentrum einer theaterbegeisterten Öffentlichkeit, die ihn zum bedeutendsten Opernkomponisten seiner Zeit emporheben wird. Rameau brachte Hippolyte et Aricie im Laufe der Jahre noch zwei weitere Male, 1742 und 1757, auf die Bühne. Dabei fanden auch stets neue Tanzsätze, wie sie hier zu einer Orchestersuite zusammengestellt wurden, Eingang in das musikalische Geschehen – eine Tradition von der auch jene posthume Wiederaufnahme des Jahres 1767 Gebrauch machte, welche sich für den neu hinzugekommenen Auftritt der Meeresgötter bei Naïs, einem ballet heroïque selbigen Meisters aus dem Jahr 1749 bedienen sollte.