Georg Friedrich Händel: Saul HWV 53
Oratorium in drei Teilen
Text von Charles Jennens und Abraham Cowley
Elsa Benoit, Sopran
Elisabeth Breuer, Sopran
Berenike Tölle, Sopran
Franz Vitzthum, Altus
Tilman Lichdi, Tenor
Andreas Wolf, Bass
Martin Ellrodt, Sprecher
FAU-Kammerchor
L‘Orfeo Barockorchester
Julian Christoph Tölle, Leitung
Mit einem Feuerwerk barocker Affekte eröffnen international gefeierte Solisten zusammen mit dem L‘Orfeo Barockorchester und dem FAU-Kammerchor den Fränkischen Sommer 2021 – unter der Leitung des Intendanten Julian Tölle.
Rezitation statt Rezitativ!
Martin Ellrodt erzählt mitreißend eine zeitlose Geschichte über Macht, Verrat, Liebe, Hybris, aber auch Hoffnung: Saul, eine der tragischen alttestamentarischen Gestalten, Täter und Opfer zugleich ist dieser erste König Israels, einer, der in Selbsttäuschung auf seiner Macht beharrt und die Zeichen der Zeit ignoriert – ohnmächtig verstrickt im Geflecht von mörderischer Eifersucht, Gottesfurcht, Schuld und Staatsraison.
So doppelgesichtig wie die Titelfigur ist auch Händels Oratorium Saul – Fortsetzung der Oper mit anderen Mitteln und gleichzeitig bahnbrechende Novität. Das Orchester entfaltet eine barocke KlangÂpracht, die ihresgleichen sucht, der Chor fungiert erstmals als zentraler Bestandteil einer dramatischen Handlung, übernimmt aber auch kommentierende Funktionen wie in einer griechischen Tragödie.
Niemals zuvor hatte Händel eine Geschichte farbiger, differenzierter und packender vertont: Der „Trauermarsch“ ist bis heute Bestandteil von offiziellen Feierlichkeiten, die Arie des David aus dem ersten Akt oder der bekannte »Neidchor« aus dem zweiten Akt zählen zu den ergreifendsten Musikstücken des Barocks.