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Ein Bachisches Utopia

13November19:30Ein Bachisches UtopiaWels - Stadttheater Wels

Beschreibung

Johann Sebastian Bach:

Brandenburgisches Konzert Nr. 5 D-Dur BWV 1050
für Traversflöte, Violine und Cembalo solo, Streicher und Basso continuo

Konzert c-Moll für Oboe, Violine, Streicher und Basso continuo BWV 1060 R

Brandenburgisches Konzert Nr. 4 G-Dur BWV 1049
für Violine und zwei Echoflöten (Blockflöten) solo, Streicher und Basso continuo

Brandenburgisches Konzert Nr. 2 F-Dur BWV 1047
für Trompete, Blockflöte, Oboe und Violine solo, Streicher und Basso continuo

Franz Landlinger, Trompete
Carin van Heerden & Philipp Wagner, Blockflöte & Oboe
Julia Huber-Warzecha, Violine
Marcello Gatti, Traversflöte
Erich Traxler, Cembalo

L’Orfeo Barockorchester
Michi Gaigg, Leitung

19:00 Einführungsgespräch mit Helmut Schmidinger im Konzertsaal

Johann Sebastian Bach entsprach der Bitte des Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg-Schwedt um Kompositionen für dessen private, im Berliner Stadtschloss ansässige Kapelle mit der Zusammenstellung von „Six concerts avec plusieurs instruments“. Allerdings erwies sich das Ensemble, das der Onkel des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm I. unterhielt, als zu klein besetzt für deren Aufführung. Die Widmungspartitur, die Bach im Frühjahr 1721 nach Berlin schickte, schlummerte bis 1850 unbenutzt in der gräflichen Bibliothek, ehe sie als Grundlage für die Veröffentlichung in der (alten) Bach-Ausgabe Bedeutung erlangte. Zu jener Zeit erhielten die sechs Werke auch den von Philipp Spitta stammenden Beinamen „Brandenburgische Konzerte“, unter dem sie schließlich ihren Siegeszug um die musikalische Welt antraten.

Das in D-Dur gesetzte Concerto 5to BWV 1050 wird gerne als eines der frühesten Klavierkonzerte der Musikgeschichte gehandelt, wenngleich es (aufgrund seiner Entstehungsgeschichte) sich keiner direkten Nachfolgerschaft erfreuen durfte. Als Quasi-Entwurf einer musikalischen Gattung, deren Entwicklung schließlich andernorts und von anderen „Persönlichkeiten“ vorangetrieben werden sollte, verblieb es im Zustand der Utopie. Zunächst eher unauffällig „vor sich hin“ konzertierend, beginnt das Cembalo (alias „Clavicimbel“) inmitten der Reprise des ersten Satzes seine beiden solistischen Mitstreiterinnen, eine Traversflöte und eine Violine, immer mehr ins musikalische Abseits zu drängen, um sich alsbald in ein vierundsechzig Takte währendes „Solo senza stromenti“ zu stürzen, das eine geradezu magische Anziehungskraft auf die Ohren der Zuhörer*innen auszuüben vermag.
Ein weiteres Werk, das sich mit der Frühgeschichte des Klavierkonzerts in Verbindung bringen lässt, stellt das Konzert für Oboe, Violine, Streicher und Continuo BWV 1060 dar. Wie die Mehrzahl der Brandenburgischen Konzerte ist es in den Jahren von Bachs Tätigkeit als Kapellmeister am fürstlichen Hof zu Anhalt-Köthen entstanden. Die Musiker*innen des L’Orfeo Barockorchesters bringen das später zum Concerto per a due cembali obligati Bearbeitete in der rekonstruierten „Orginalfassung“ in c-Moll zu Gehör.

Mit keinem obligaten Cembalo, dafür aber nicht minder ausgefallen sind die auf die Pause folgenden weiteren Stücke besetzt. So verlangt der Komponist für das im freundlichen G-Dur gehaltene Concerto 4to BWV 1049 nach zwei „Echoflöten“, die hier einer (abermals solistisch geführten) Violine zur Seite gestellt und heutzutage gewöhnlich von zwei Altblockflöten vertreten werden.
Den Schlusspunkt setzt schließlich das mit Trompete, Blockflöte, Oboe sowie einer weiteren konzertierenden Violine ausgestattete „muntere Virtuosenstück“ des Concerto 2do BWV 1047. Es bringt dabei im temperamentvollen F-Dur eine Palette von Gefühlen zum Ausdruck, wie sie im Rahmen der Instrumentalmusik ihrer Zeit nicht größer gedacht sein könnte: Peter Schleuning, Autor einer lesenswerten Monographie über die „Brandenburgischen Konzerte“ umschreibt sie mit „Ausgelassenheit, Trauer und Wildheit“.

Beginn

Montag, 13. November 2023 19:30

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